05Am Sonntag lud der Quartierverein Bronschhofen Neuzuzüger zu seinem Grillplausch ein. Die WN schauten vorbei und fragten bei den neuen Wilern und Bronschhofern nach, wie sie in der Gemeinde angekommen sind und diese erleben.
Wil/Bronschhofen Nicht alle Bronschhofer fühlen sich von ihrem grossen «Bruder» Wil ernst genommen. Dies stellte der Präsident des Quartiervereins Bronschhofen, Kurt Hollenstein, 2021 mittels einer Umfrage fest (WN vom 22. Juli 2021: «Acht Jahre mit Wil zusammen: ‹Es war eine Zweckehe›). Doch wie nehmen Neuzuzüger das Verhältnis und das Leben in der Gemeinde wahr?
Offene Leute auf Augenhöhe
«Wil ist mein Lieblingsort, wir haben hier alles und geniessen es sehr», sagt Alex Kravtsoff. Der TV-Regisseur, -Produzent, Grafiker, Chorleiter und Komponist zog vor zwei Jahren von Moldawien nach Wil, seine Frau, die Englischlehrerin Tatiana Davidenco, und die zwei Kinder vor einem Jahr. «Man sagt immer, die Schweizer sind verschlossen. In Wil habe ich das ganz anders erlebt», sagt er und nennt als Beispiel die Musikschule Wil, wo er von Leiter Urs Mäder herzlich empfangen worden sei. Auch habe man seine Tochter an der Kanti Wil aufgenommen, obwohl sie die Aufnahmeprüfung knapp nicht bestanden habe. «Man zeigte Verständnis, da sie noch nicht so gut Deutsch konnte, die Leistungen sonst aber sehr gut waren.» Mittlerweile ist Kravtsoff Chorleiter beim Männerchor Bronschhofen und arbeitet als Freelancer beim Swisscom-Sender Diaspora TV, der auf diverse Fremdsprachen über das Leben in der Schweiz informiert. «Dass die Wiler die Bronschhofer nicht ernst nehmen, habe ich bisher überhaupt nicht so wahrgenommen.»